Kill Chain

Die Cyber Kill Chain ist ein Modell zur Darstellung von Angriffsschritten, das hilft, Cyberangriffe strukturiert zu analysieren, zu erkennen und zu stoppen. Es wurde ursprünglich von Lockheed Martin entwickelt und zeigt die Phasen, die ein Angreifer typischerweise durchläuft – von der Aufklärung bis zur Zielerreichung.


Die 7 Phasen der Kill Chain

  1. Reconnaissance – Informationssammlung über das Ziel

  2. Weaponization – Erstellung eines Angriffsvektors (z. B. Malware + Exploit)

  3. Delivery – Zustellung (z. B. per E-Mail, Web, USB)

  4. Exploitation – Ausnutzung einer Schwachstelle

  5. Installation – Einrichtung von Backdoors oder Tools

  6. Command and Control (C2) – Fernsteuerung des kompromittierten Systems

  7. Actions on Objectives – Zielaktion: z. B. Datendiebstahl, Erpressung, Sabotage


Nutzen der Kill Chain

  • Frühzeitige Angriffserkennung

  • Strukturierte Analyse von Vorfällen

  • Optimierung der Verteidigung entlang jeder Phase

  • Grundlage für Blue Teaming und Threat Intelligence


Vergleich: Kill Chain vs. MITRE ATT&CK

Merkmal Kill Chain MITRE ATT&CK
Fokus Lineares Angriffsschema Detailreiches, taktisches Modell
Zielgruppe Übersicht für Analysten Tiefergehendes Mapping für SOCs/EDR
Praxisbezug Grundlegend, strategisch Operativ, mit konkreten TTPs
Einsatz Frühwarnung, Schulung, Abwehrplanung Threat Hunting, Detection, Mapping

Die Kill Chain ist ein bewährtes Modell, um Angriffsverläufe zu verstehen und verteidigungstechnisch gezielt zu reagieren. In Kombination mit Frameworks wie MITRE ATT&CK bildet sie ein starkes Fundament für moderne Sicherheitsstrategien.

Kubernetes

Kubernetes

Kubernetes (oft abgekürzt als K8s) ist eine Open-Source-Plattform zur Automatisierung der Bereitstellung, Skalierung und Verwaltung von containerisierten Anwendungen. Es wurde ursprünglich von Google entwickelt und wird heute von der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) verwaltet.

Was ist Kubernetes?

Kubernetes ist ein sogenannter Container-Orchestrator. Es übernimmt die Aufgabe, Anwendungen, die in Containern (z. B. mit Docker) verpackt sind, effizient in einer verteilten Infrastruktur auszuführen. Dabei sorgt Kubernetes automatisch für:

  • Lastverteilung

  • Ausfallsicherheit

  • Skalierung nach Bedarf

  • Ressourcenzuweisung

  • Rollouts und Rollbacks von Updates

Zentrale Komponenten von Kubernetes

  • Pods: Die kleinste deploybare Einheit; enthält einen oder mehrere Container

  • Nodes: Die Maschinen (virtuell oder physisch), auf denen Kubernetes Workloads ausführt

  • Cluster: Eine Gruppe von Nodes, die gemeinsam verwaltet werden

  • Control Plane: Steuert den gesamten Cluster und trifft Entscheidungen über Scheduling, Skalierung etc.

  • Services & Ingress: Regeln den Zugriff auf Anwendungen innerhalb und außerhalb des Clusters

Einsatzbereiche von Kubernetes

  • Microservices-Architekturen

  • DevOps-Umgebungen

  • Cloud-native Anwendungen

  • Hybride und Multi-Cloud-Szenarien

  • Automatisierung komplexer Anwendungslandschaften

Vorteile von Kubernetes

  • Hohe Skalierbarkeit: Anwendungen lassen sich horizontal nach Bedarf skalieren

  • Plattformunabhängigkeit: Läuft auf nahezu jeder Infrastruktur (lokal, in der Cloud oder hybrid)

  • Automatisierung: Minimiert manuelle Eingriffe und reduziert Betriebskosten

  • Hohe Verfügbarkeit: Integrierte Mechanismen zur Fehlererkennung und -behebung

  • Modularität: Integration mit vielen anderen Tools aus dem Cloud Native-Ökosystem

Kubernetes ist heute der De-facto-Standard für Container-Orchestrierung. Es bietet eine leistungsstarke und flexible Plattform, um moderne Anwendungen zuverlässig, skalierbar und automatisiert zu betreiben – egal ob im eigenen Rechenzentrum, in der Public Cloud oder in einer hybriden Umgebung.

Kubernetes vs. klassische virtuelle Maschinen (VMs)

Kriterium Kubernetes (Container-Orchestrierung) Klassische VMs (z. B. mit Hyper-V, VMware)
Architektur Containerbasiert (leichtgewichtig, gemeinsames OS) Vollständige Betriebssysteme pro VM
Ressourcennutzung Sehr effizient (geringer Overhead) Weniger effizient (höherer Ressourcenverbrauch)
Startzeit Sekunden Minuten
Skalierung Automatisiert, dynamisch (Horizontal Pod Autoscaling) Manuell oder mit zusätzlichen Tools
Deployment YAML-Dateien, deklarativ Über Images, Snapshots oder Templates
Portabilität Hoch (plattform- und cloudunabhängig) Eingeschränkt (abhängig vom Hypervisor/Host)
Fehlertoleranz & Self-Healing Eingebaut (z. B. Neustart von Pods bei Fehlern) Manuell oder mit Zusatzsoftware
Netzwerkmodell Integriert (Service Discovery, Ingress, Load Balancing) Extern konfiguriert (z. B. mit Load Balancern)
Updates & Rollbacks Automatisiert und versionierbar Oft manuell oder mit Snapshot-Wiederherstellung
Verwaltungsaufwand Höherer initialer Aufwand, später automatisierbar Einfacher Einstieg, später komplex in Skalierung und Pflege
Typische Einsatzbereiche Cloud-native Apps, Microservices, CI/CD, Skalierung Legacy-Anwendungen, monolithische Systeme